Tja, wenn so eine (gewollt) schlaflose Nacht etwas bietet, dann ist das viel Zeit. Warum diese also nicht nutzen, und die Webseiten auf Vordermann bringen. Vorderfrau. 😉
Gerade dachte ich, oookay, 6:25 Uhr, Kaffee trinken, bisschen schreiben, gute Idee! Allerdings bin ich doch etwas sehr müde, daher werde ich es vielleicht nicht weit bringen… Aber wenigstens bin ich nüchtern. Das ist eine weitere Errungenschaft der letzten Jahre, dem Alkohol entsagt zu haben. Was ist das toll!! Kann ich nur wärmstens empfehlen… die Veränderung ist zwar nicht ganz so einschneidend, wie das Rauchen aufzugeben, aber das macht nichts!
Also, wer das Rauchen aufgibt, wird wahrscheinlich für ein dreiviertel oder ein ganzes Jahr etwas an Gewicht zunehmen, aber das reguliert sich wieder von selbst. Viel einschneidender sind solche Dinge, wie, die Wohnung und die Kleidung stinkt nicht mehr, das Essen und Getränke (jaaa, auch Kaffee!) schmecken wieder besser, man spart eine Menge Geld und so weiter… Das, bis auf den Geldbeutel, ist beim Alkohol natürlich anders. Es ist irgendwie unauffälliger. Nicht nur für die Umgebung, sondern auch für einen selbst.
Ich war ein paar Jahre lang abhängig von Tavor. Das war so ein bisschen der Auslöser für die Aversion gegen Alkohol. Nüchtern bleiben. Das mit Tavor war eine wirklich blöde Geschichte. Es gab mehrere Phasen, in denen ich das Zeug genommen hatte, das erste Mal während einer Posttraumatischen Belastungsstörung. An das zweite Mal kann ich mich nicht so recht erinnern. Und zuletzt dann die Höchstdosis gegen meine Aggressivität in einer Psychiatrie. Dort wurde ich dann als Süchtiger entlassen. Mir wird fast schlecht, wenn ich nur daran denke, wie bodenlos verantwortungslos diese Ärzte mit mir in dieser Situation umgegangen sind. Mein Psychiater, der mir das Mittel dann noch Jahre lang verschrieben hat, steht, seit mir das alles bewusst geworden ist, auch auf dem Prüfstand. Aber wahrscheinlich ist die ganze Psychiatrie und deren Mitglieder mit deren Patient*innen heillos überfordert. Hm, was soll man machen?! Alles nur Menschen! Aber trotzdem, so richtig verstehen kann ich das nicht.
Na ja, zum Glück ist das vorbei! Und in den Psychiatrien des Landes (und Frankreich) war ich auch genug, von daher lebe ich jetzt lieber ein bescheidenes Leben mit viel Routine, aber in Freiheit! Wenn man das überhaupt so sagen kann, denn Freiheit in Deutschland ist teuer, oder (oft genug) etwas langweilig… 😀 Aber wenn Langeweile etwas Gutes hat, dann ist das der Umstand, dass die Zeit während dieser langsamer vergeht – zumindest gefühlt! Das hilft schon ein bisschen in meinem etwas fortgeschrittenen Alter, bei welchem die Zeit schon wesentlich schneller vorbei rauscht, wie mit erst sechzehn Jahren oder so.