Wie schön doch so ein Mittagsschläfchen auf der Couch ist! 😀 Allerdings war der Traum etwas, ja wie soll ich sagen, anspruchsvoll, vielleicht. Ich hatte mich in der Kleinstadt aufgehalten, in welcher ich von 1995 an fünf Jahre lang gelebt hatte, und lief in Frauenkleidern herum.
Eigentlich ist das ja kein Problem; fühle mich jetzt nicht verwirrt. Ich hatte vor 4 Jahren tatsächlich eine Phase, in welcher ich mir ernsthaft die Frage gestellt habe, welchem Geschlecht ich angehöre?! Das ging ein bis zwei Wochen lang so, und ich war mächtig irritiert. Es ist ganz einfach so, dass ich mit meinem Körper sehr zufrieden bin, ich mag zwar Muskeln an den Beinen nicht so gerne, aber das kommt halt vom Sport über die Jahre hinweg. Spielt eigentlich im Alltag keine Rolle, nur, eine Rolle spielt, dass ich mich dem weiblichen Geschlecht immer sehr nah gefühlt habe. Wenn das mal Thema war, dann hatte ich immer erwähnt, dass ich jahrelang von meiner Mutter allein erzogen wurde, von, ich schätze, meinem zweiten bis fünften oder sechsten Lebensjahr muss das gewesen sein. Hm, ist eigentlich gar nicht so lang. Jedenfalls, ich fühle mich gelegentlich ausgesprochen feminin, daher bezeichne ich mich gelegentlich als „Gender Fluid“. Ob das jetzt tatsächlich so ist, oder ob das halt männliche Anteile/weibliche Anteile 60/40 oder so ist, ist mir eigentlich egal. Nur laufe ich halt nicht in Frauenkleidern herum oder schminke mich nicht. Das wäre zu viel. Ich bin einfach ausgesprochen sensibel, und finde Männer eigentlich übel. Meistens. Kann mit ihnen in der Regel nicht viel anfangen. Habe und hatte zwar immer irgendwie mit ihnen zu tun, frage mich aber auch oft nach dem Sinn. Ein guter Bekannter oder schlechter Freund, je nachdem wie man es sieht, lebt einige Kilometer weit weg, und der Kontakt findet halt seit Jahren nur über das Telefon statt. Was mir völlig reicht, da ich ihn eigentlich nicht mehr so nah um mich haben möchte. Viel zu unsensibel, der Typ, für mich.
Aber zurück zu Frauen, und den Tendenzen zu diesen. Es gibt halt viele Anhaltspunkte, in denen ich eindeutig meine Mutter imitiert hatte, oder es ihr gleichtun wollte. So, hatte ich mich zu Fasching, mangels Kreativität, mal als Frau verkleidet. Oder trug ihre Stiefel. Oder wollte ebenfalls Fotograf werden. Das war es dann aber eigentlich schon.
Das mit der Fotografie ist so eine Sache. Finde ja nach wie vor, dass ich das Auge dafür habe. Und es macht auch riesigen Spaß. Bin dann einfach, als ich bei dem guten Bekannten/schlechten Freund ein Praktikum in Fotografie machte, depressiv geworden. Wahrscheinlich, da meine und meiner Geschwister Mutter früh verstorben war. Das raubte mir etwas die Freude an Fotografie. Zurzeit denke ich allerdings wieder häufiger darüber nach. Und ich würde gerne die ein oder andere Fotostrecke aufnehmen. Hatte da mal so eine Art „Drehbuch“ schriftlich festgehalten.
Würde das halt auch deswegen machen, um Menschen (und Frauen) wieder näher zu kommen. Es gibt halt nichts schöneres als Frauen, wie ich finde, und damit bin ich ja nicht allein! 😀 Und da ja alles vergänglich ist, finde ich Fotografie eine der besten Erfindungen überhaupt.
Vielleicht baue ich das mal in die Bernhardt-Methode mit ein. Kamera beschaffen, Model suchen, Location suchen. Das gefällt mir! Ist zwar mit erheblichen Kosten verbunden, aber ich glaube an mein Glück! Sonst habe ich ja alles. Würde dieses Mal nur einen anderen Kamera-Hersteller wählen, um etwas Distanz zu meiner persönlichen Vergangenheit zu bekommen. Und auf meine Naivität muss ich aufpassen… also, nicht so blauäugig in etwas hinein rennen… vielleicht erstmal wieder Sicherheit im Umgang mit Menschen und Kamera gewinnen. Stehe noch – zumindest gefühlt – etwas auf dem Schlauch, was diese depressiven Verstimmungen dieses Jahr angeht.